Stefan und der Pizzakarton: Unterschied zwischen den Versionen
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''„Die Bibel ist wasserdichter.“'' – Stefan Titze, 2015. | ''„Die Bibel ist wasserdichter.“'' – Stefan Titze, 2015. | ||
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Version vom 13. März 2019, 22:34 Uhr
Stefan und der Pizzakarton ist ein visuelles Abenteuer-Hörspiel aus der Episode UFO013 Licht. Das Hörspiel behandelt die Geschichte Stefan Titzes mit dem zufälligen Fund eines Pizzakartons. Darüber hinaus erzählt das Hörspiel ein geradezu anrührendes Porträt von Land und Leuten.
Handlung
Schlafzimmer. Stefan Titze zu Hause. Er schläft noch. Die Vögel zwitschern. Plötzlich klingelt der Wecker. Stefan hat erstmal die Snooze-Taste gedrückt. An der Zimmertür klopft die Tante, die Stefan mit den liebevollen Worten „Stefan! Wach endlich auf! Du musst in die Arbeit. Ich will, dass du hier endlich mal ausziehst. Du bist 24 Jahre alt und wohnst immer noch bei deiner Tante. Du musst jetzt endlich raus, verdiene endlich mal Geld! Verdiene endlich mal Geld! Raus jetzt, ansonsten komm ich gleich rein!“ aufweckt. Stefan ist genervt, das Wort „Scheiße“ entspringt aus seinem Munde. Stefan Titze erhebt sich aus seinem Bett, stellt sich vorm Spiegel, setzt sich sein Mütze auf und fährt sich nochmal durchs Haar. Vorm Spiegel guckt er sich selbst in die Augen und denkt sich: „das wird ein Scheiß-Tag“. Er macht die Tür auf und geht raus. Er ist komplett durcheinander, die Hose hat er falsch angezogen und stolpert über die Treppe. Die Tante sagt ihm laut „Stefan, du hast deinen Turnbeutel vergessen!“ hinterher und muss nochmal zurück. Stefan erreicht wenige Momente später die Bushaltestelle. Der Bus kommt und Stefan setzt sich auf einen freien Platz. Der Bus rattert, Stefan wird durchgeschüttelt. Eine junge, hübsche Dame steigt in den Bus ein, schaut sich im Bus um und schaut Stefan Titze kurz an. Ein kurzer Augenkontakt entsteht, Stefan Titze versucht sich zu einem Lächeln durchzuringen, doch das Mädchen guckt erschrocken weg und setzt sich neben einen fetten, stinkenden Typen, obwohl der restliche Bus frei gewesen wäre. Es wird deutlich: Er hat keinen Erfolg bei den Frauen, er ist ein Versager, ein Loser, aber wo führt die Geschichte hin?
Er steigt aus dem Bus aus, es regnet mittlerweile und er tritt in eine Pfütze rein. Stefan Titze ist am Ende, er hat keinen Bock mehr. Er fängt an zu weinen, seine Träne rinnt seiner Wange entlang, sie fällt herunter und trifft auf einen Pizzakarton. Stefan schaut herunter und erkennt im Regen nur eine läpprige, glitschige Masse und denkt sich: „Ich bin eh schon am Boden. Egal was das ist, egal welches Abenteuer mir jetzt entgegen geworfen wird. Schicksal, egal was immer du mir bereithälst, ich bin bereit. Denn mir kann es nicht schlechter gehen“. Stefan Titze nimmt also den Karton auf, schaut ihn sich an und er sieht sich selbst. Er sieht sich selbst auf dem Pizzakarton als Pizzabäcker und da fällt ihm was ein.
Es beginnt eine Rückblende: Stefan Titze als kleiner Junge, seine Mutter bringt ihm ein Teig. Stefan Titze knetet den Teig und hat ganz viel Spaß. Er breitet die Teigmasse auf einen Backblech aus und schiebt es in den Backofen. Stefan Titze schaut erwartungsvoll in den Ofen hinein, denn der Teig geht irgendwann auf – als Spiegelbild seiner Kindheit und Pubertät. Er sitzt mit seiner Mutter, doch dann plötzlich hört man einen Autounfall. Grabstein, Mutter tot. Stefan Titze steht alleine am Grab, senkt den Kopf, sein Traum vom Backen ist vorbei. Dabei hat Daniel Küblböck einen Cameo-Auftritt und singt Amazing Grace. Die Rückblende endet.
In diesem Moment, in dem Stefan Titze wieder das Bild vor sich hat – vom saftigen, luftigen Teig sowie den Geruch von Tomaten und Basilikum –, kommt ihm wieder alles hoch. Die Liebe zum Backen, die Liebe zur Kunst, die Liebe kreative Dinge erschaffen können. Leute damit zu erfreuen, Sachen zu backen. Freude in das Leben anderer zu bringen. Stefan Titze hat seine Berufung gefunden. Stefan Titze wird Testimonial, weil er eine ganze schlimme Lebensmittelallergie hat und es nicht selber backen kann. In den nächsten 60 Minuten passiert irgendwas. Stefan Titze erlebt einen Abenteuer und am Ende trifft er auch das Mädchen vom Bus wieder.
Es kommt zum großen Highlight: sie verlieben sich, er macht seine eigene Pizzeria auf und am Ende sitzt er in einem riesigen Hochhaus, die wunderschöne Frau in seinem Arm. Dort sehen wir, die Wand ist übersät mit Preisen – Pizzerbäcker der Welt, Goldene Schallplatte, Bestes Pizza-Testimonial der Welt – und Fotos, wie er Jimmy Fallen, Jimmy Kimmel, Jimmy Gater und allen anderen Jimmys der Welt die Hände schüttelt. Man sieht weitere Auszeichnungen und Urlaubsbilder. Er hat alles erreicht. Und ganz am anderen Ende der Wand hängt an die Wand genagelt ein alter, nasser Pizzakarton.
Rezeption
„Die Bibel ist wasserdichter.“ – Stefan Titze, 2015.