UFO004 Offene Themenparade
UFO004 Offene Themenparade | ||||||
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Veröffentlichung | 17. Januar 2015 | |||||
Laufzeit | 01:03:45 h | |||||
Link | UFO004 Offene Themenparade | |||||
Download | ufo004_fertiger.mp3 | |||||
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Chronologie
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Folge UFO004 Offene Themenparade erschien am 17. Januar 2015. Verbunden über Telefon nahmen Stefan in Köln und Florentin in Berlin den Podcast auf.
Beschreibungstext
Zur Weihnachtszeit legen wir liebgewonnene Strukturen ab und finden darunter nichts als Verzweiflung und den Wunsch nach einem Neuanfang.
Inhalt
- Stefan und Florentin klären die Hörer über das heutige Setup auf: Die beiden sind per Telefon verbunden, da Tinis Router kaputt ist. Es kann also zu massiven Verzögerungen und Aussetzern kommen.
- Florentin war beim Kieferorthopäden und musste einen Abdruck seines Gebisses machen. Souverän beantwortete er die Frage nach dem Wunschgeschmack seiner Abdruckmasse mit „Banane!“.
- Stefan berichtet von seinem Ausflug nach Berlin, wo er das Musical „Hinterm Horizont“ sah und eine Sightseeing-Tour machte. Florentin war in seinem Leben nur in einem einzigen Musical und zwar als Schulausflug.
- Beide wählten in der Oberstufe den Leistungskurs Deutsch und philosophieren über den Graus von Pflichtlektüren wie „Buddenbrooks“ und „Iphigenie auf Tauris“.
- Stefan und Florentin erläutern ein peinliches Problem. Es kommt vor, dass beide in der Öffentlichkeit einen Fleck von ihren Laptop-Bildschirmen wischen wollen, während diese menschliche Gesichter (zB. Videos) zeigen. Außenstehende denken dann häufig die beiden würden die abgebildeten Personen streicheln.
- Stefan hatte Stress in der Uni-WhatsApp-Gruppe. Als ein Kommilitone ausländerfeindliche Memes in die Gruppe postete, schrieb Stefan wütend einen Tweet und löschte ihn kurz darauf wieder. Als ein Screenshots des Tweets jedoch in die Gruppe gelangte, war „die Kacke am dampfen“.
- Florentin berichtet von seinem Jahrgangstreffen, das es genauso ablief, wie er es sich vorgestellt hatte: Es gab kaum Gesprächsthemen, da sich alle in unterschiedlichste Richtungen weiterentwickelt hatten.
- Zum Abschluss erzählt Florentin von seiner legendären Begegnung mit Joyce Ilg. Als Joyce vor ihrem Auftritt beim Neo Magazin Royale in der Maske saß, wollte Florentin seine Chance nutzen und ihr seine unbändige Liebe gestehen. Da Florentin jedoch äußerliche Defizite hat, versuchte er diese mit Humor wett zu machen. Zusammen mit einem Autorenkollegen inszenierte er ein kleines Schauspiel, das massiv nach hinten losging und in einem riesigen Lügenkonstrukt endete.
Transkript
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Ich habe beim letzten Mal gesagt, der Schlüssel zum Erfolg ist, dass man jede Folge ein bisschen anders aufnimmt. Und heute, glaube ich, ist uns was ganz Besonderes gelungen. Und zwar sind wir tatsächlich verbunden telefonisch heute mal, nicht per Skype oder irgend so neumodischen Kram. Nein, wir haben uns für das gute alte Faxgerät entschieden. Wir sind heute völlig elektronisch per Funk verbunden. Das ist ganz fantastisch. Ja, und warum ist das so? Es hätte ja auch anders funktionieren können, weil wir exakt die gleichen Aufnahmebedingungen haben, wie noch vor einer Woche, wo es sehr gut funktioniert hat, komischerweise. Und jetzt haben wir keine Internetverbindung. Florentins Router ist anscheinend nicht mehr vorhanden, nicht mehr existent. Wir haben keine Internetverbindung mehr. Und Florentin hat irgendwie so einen Delay von fünf Minuten gehabt. War irgendwie lustig. Hätte auch was gehabt an sich, so eine Mystery-Folge, wo der Zuschauer dann irgendwie im Nachhinein dechiffrieren muss, was wir da gesagt haben. Ich fände es auch mal gut, wenn wir unsere Spuren komplett unabhängig voneinander aufnehmen würden und dann einfach zusammenfügen würden. Wo man immer so Pausen lässt für den anderen zum Reden und der andere muss das dann irgendwie spüren, wann er was zu sagen hat. Fände ich sehr, sehr gut. Ja, oder man veröffentlicht jede Spur als eine Folge, als eine separate Folge. Man hat immer nur einen Reden. Bei mir ist das sehr viel ... Bei einem anderen Podcast, den ich mal hatte, war es tatsächlich so, dass ich am Ende aus ... Also jeder speichert ja seine eigene Spur aus seinem eigenen Rechner und dann werden die zusammengeführt. Und bei einem anderen Podcast war es so, dass ich aus Versehen meine Spur gelöscht habe. und dann habe ich versucht, habe ich versucht, die Folge trotzdem noch zu retten, indem ich einfach mir die Spur des anderen anhöre und dann sozusagen in die Lücken irgendwas reinrede, so was ich da auch gesagt habe. Und es hat überhaupt nicht funktioniert. Und es hat also ... Das ist ja eine großartige Idee. Großartig, ja. Das ist ja richtig großartig. Da sollten wir mal einen Test machen. Wird jeder von uns mal eine Folge auf und lässt Lücken mit so ganz absurden Themen wechseln, zwischen den Lücken. Und der andere muss dann reinlabern. Und ich habe tatsächlich häufiger Folgen gelöscht. Und einmal hatten wir eine Folge mit Soundeffekten und ich habe alles gelöscht, außer die Spur der Soundeffekte. Und dann haben wir eine neue Folge aufgenommen und haben einfach die alten Soundeffekte irgendwie boing, buh, klatschen und so drin gelassen. An völlig unpassenden Momenten. Aber es war fantastisch. Ja, das glaube ich. Aber dieses Konzept der voraufgezeichneten Nummer, die man dann dazuspricht, finde ich sehr fantastisch. Ein befreundeter Schauspielkollege hat mal erzählt davon, dass jemand bei einer Schauspielschulenaufnahmeprüfung wollte er diesen Filmnachspiel nicht auflegen mit Colin Farrell. Und da geht es ja darum, dass jemand in der Telefonzelle steht und mit jemandem spricht, den man nie sieht. Und um das darzustellen, hat er eben Aufnahmen aus dem Film mitgebracht und hat die dann abgespielt, sozusagen vom Tonband und hat dann zwischendrin seine eigene Textteile gesprochen als Colin Farrell. Und innerhalb von wenigen Dialogzeiten muss es so gewesen sein, dass es komplett asynchron war und es überhaupt nicht mehr zusammengepasst hat und einfach kläglich gescheitert ist. Aber ich finde das so schade, dass die Vorstellung des ambitionierten Schauspielstudents so, ja, ich mache mal was Besonderes, die sehen jeden Tag irgendwie Faust und Gretchen und ich mache mal was Neues und er scheitert einfach von vorne bis hinten. Das ist aber eine gute Idee eigentlich. Total. Das ist eine gute Idee, wenn man keinen Spielpartner hat, einfach in die Lücken reinreden. Das ist eine sehr gute Sache. Wir haben heute keine Themen. Ja, dann stelle ich dir doch mal eine Frage. Nein, das wollen wir jetzt nicht. Dann werde ich wieder 30 Sekunden lang schweigen und hoffen, dass irgendwer in ein Zimmer kommt und anfängt für mich zu reden. Nein, aber hast du dir denn Sachen überlegt für die Folge? Nein. Also, muss ich das in die Hand nehmen, weil ich habe mir ein paar Sachen überlegt. Ach, ist das so? Ja. Ja, und los. Ja, aber halt ein Huttie. Und zwar, ich bin ja, sage ich mal, ein gesellschaftlicher Beobachter. Also gerade in der Zwischenmenschlichkeit ergeben sich für mich Goldgruben, die ich auslöffle. Und es ist mir erst aufgefallen, es gibt manche Fragen, auf die es keine richtigen Antworten gibt. Also gewisse Dinge, die man gefragt wird, auf die man nicht richtig antworten kann. Und zwar, ich eröffne einfach mal den Themenbereich Kieferorthopäden. Kieferorthopäden. So, hattest du denn jemals eine Zahnspange? Ja, in der Tat. Habe ich in der vierten Klasse, glaube ich, schon bekommen. Leitig früh. Oder, und hatte ich abends ja noch, nee, oder eher noch. Ich habe es auf jeden Fall, auf der weiterführenden Schule habe ich die schon losbekommen. Und da hatte ich dann wunderschöne Zähne und habe alle ausgelacht, die noch mit Zahnspangen rumliefen. Das weiß ich noch. Und ich finde, Kieferorthopäde ist immer so dieses Zwischenfeld zwischen Kindheit und Erwachsenenleben. Weil oft sind Kieferorthopäden Praxen so eingerichtet, dass sie attraktiv sind für Kinder. Und viele der Anwendungsbereiche und Materialien sind auf Kinder zugeschnitten. Und es ist immer ein bisschen seltsam, wenn man als Erwachsener dann da hingeht und dann sozusagen Fragmente dieser alten kindlichen Lebenssicht noch mal vor Augen gehalten will. Zum Beispiel gibt es so diese Technik, dass so Abdrücke von deinen Zähnen gemacht werden, in dem du irgendeine riesige, wahnsinnig viel Masse, irgendwie so eine Art Lehm oder Knetekram in deinen Mund kriegst. Und es ist unglaublich unangenehm und Würgelreflex und furchtbar. Und dann beißt du da drauf und dann wird es hart und so weiter. Hat bestimmt schon mal jemand wieder gemacht. Und bei mir war es dann so, da sitze ich dann in dem Stuhl und dann kommt die, ja, wir machen jetzt diesen Abdruck, welche Geschmacksrichtung hätten Sie denn gerne? Ja, genau. So, und das ist eine der Fragen, wo ich mir denke, da gibt es eigentlich keine richtige Antwort drauf, weil die einzige richtige Antwort als Erwachsener muss sein, ist mir egal. Eigentlich darf man in der Situation keine Präferenz haben, weil was ist denn das für eine seltsame Präferenz? Das ist genauso, dein Autoreifen, was soll der für einen Geschmack haben? Es muss dir eigentlich als Erwachsener egal sein. Du darfst eigentlich in gewissen Dingen keinen Genuss verspüren. Und was war deine Antwort? Erdbeere. Im Erwachsenenleben ist es eigentlich nicht so wie bei Kindern, wo man versucht, jeden Teil, also Medizin schmeckt dann gut und du hast dann irgendwie ein Pflaster, wo irgendwelche lustigen Figuren drauf sind. Aber als Erwachsener ist das eigentlich sehr strange. Und deswegen habe ich, dachte ich mir, meine einzige Chance ist es, ich nenne eine Geschmacksrichtung, die sie bestimmt nicht haben. Und dann, weil das Unangenehme ist, wenn du dann fragst, ja, welche Geschmacksrichtungen haben sie denn? Dann finde ich, wird ein ganz kritischer Moment offenbar. Weil dann zählt sie gewisse Geschmacksrichtungen auf und dann kannst du eigentlich nicht mehr sagen, es ist mir egal. Weil wenn sie gesagt haben, ja, Cola, Kirsche, Himbeer, Multivitamin, kannst du eigentlich nicht mehr sagen, es ist mir egal. Weil sie schon diese Anstrengung übernommen hat, dir alles aufzuzählen. Dann darfst du nicht mehr sagen, es ist mir egal. Dann musst du sagen, Erdbeere, Banane, Kirsche. Ja, aber irgendwie findest du nicht auch, dass dieser Prozess des Entscheidens, was man lieber mag, irgendwie was sehr Persönliches ist? Ist total kindlich. Aber auch was Persönliches. Ach so. So gut verstehe. Ich weiß nicht, jemandem dabei zuzuschauen, wie er sich für etwas entscheidet, finde ich, ist etwas sehr Persönliches und mir auch relativ unangenehm. Vor allem in so einer komischen Situation. Du kriegst ja auch dann nicht irgendwie gesagt, ja, wir haben hier zum Beispiel Kirsche und Banane, sondern die haben dann sowas wie Schlumpfeisgeschmack. Ja. Schlumpf, Pinocchio. Kaugummi. So was haben die dann halt. Das ist ja nichts, wo man sagt, ja, gerne, boah, ich liebe Bananen, nehmen wir halt Banane. Das sind ja nicht solche Geschmacksrichtungen. Das ist ja der Scheiß. Aber es ist so lustig, es ist so lustig, dass du genau Banane sagst, weil ich habe auch genau gesagt, Banane, in der Annahme, sie haben keine Banane, weil Banane ist wirklich einer meiner Lieblingsgeschmäcker. Banane ist wahr aus. Und sie hatten Banane. Ja, ich. Und ich habe gesagt, Banane, und ich sage, okay, das Problem war gelöst. Und das war so strange, weil ich kann mir vorstellen, dass es dieser Helferin noch nie passiert ist, dass sie jemanden über 15 gefragt hat, was wollen sie? Cola. Okay, wunderbar haben wir da. Also das war so eine ganz komische Situation, wo ich dann auch so kurz irritiert, was? Wo sie sich auch schon wahrscheinlich gefragt hat, warum kann der das so genau benennen? Das ist schon irritierend. Ja, weil du jeden Tag da bist und nur da beim Zahnarzt bist, weil du dieses Bananengeschmack so geil findest. Ja, aber das ist genauso, wie wenn du irgendwie, du hast einen gebrochenen Arm und du kriegst beim Arzt einen Verband und er fragt dich, ja, welches Motiv hätten sie denn? Und du sagst Garfield und er sagt, okay, haben wir da. Welcher Garfield soll es denn sein? Ja, genau. Der Skateboardfahrende, der Essende. Genau. Was hätten sie gern? Ich hätte gern den Paraglide fliegenden Garfield. Okay, alles gut. Haben wir da. Gerade frisch reingekommen. Gute Wahl. Aber die, die besten Gelegenheiten sind, wenn man Gags macht, aber sie komplett überhaupt nicht funktionieren, weil sie tatsächlich zu nah an der Realität sind. So, dass man das ganz Spezielle sagt, aber es stimmt dann tatsächlich. Ja, dann geht der Gag aber irgendwie, der geht dann nicht auf, weil er halt wahr ist. Da hast du recht. Das ist halt, das ist halt ein gutes, ein ganzes Problem. Mir fällt da jetzt nicht keine Geschichte drauf ein. Aber ich finde, manchmal muss man einfach auch all in gehen. Einfach, wenn du sowas gefragt wirst, nicht einfach, ja, was haben sie denn da? Hier und da. Einfach all in gehen und einfach mal sagen, was man gerne hätte. Und haben die es. Vielleicht haben die es denn einfach. Aber das ist immer dasselbe. Irgendwie, da war ich auch bei diesem Burgerladen und dann hieß es, ja, welches Brot hätten sie denn gerne? Und da musst du doch sagen, ja, was haben sie denn für Brot hier? Keine Ahnung. Ich habe, wurde bei, haben wir noch nie Gedanken über Burgerbrot gemacht? Keine Ahnung. Aber da einfach mal sagen, welches Brot hätten sie denn gerne? Roggen. Okay. Okay. Bam. Einfach in your face. Deswegen war ich bei auch damals. Garfield. Okay, Garfield. Immer wenn ich bei McDonalds bin, freue ich mich immer so sehr, wenn ich, wenn die mir keine Fragen stellen muss. Wenn du einfach sagen kannst, wenn sie fragt, welche Soße darf es denn sein und du sagst, sie ist sauer und du weißt, dass sie es haben, und das beschleunigt den Prozess und du freust dich, dass du, du lachst dann, die Leute, die hinter dir sind, lachst du dann so selbstgefällig an, weil du denkst, ja, ich habe, ich weiß genau, was es hier gibt und ihr seid auch gleich dran. So nach dem Motto. Oder du nimmst es sogar vorweg. Ja, genau. Bevor du dir die Frage stellst. Also du sagst, Chicken McNuggets mit Süß Sauer. Da gab es ja früher in den 90ern mal die McDonalds-Werbung, wo sozusagen zwei Jugendliche bei McDonalds waren und die Bedienung hat immer mehr Fragen gestellt, so zu mitnehmen mit Mayo oder Ketchup und dann haben die Jugendlichen keine Frage offen bleibt und das war so die Werbung, so wir kümmern uns um all ihre Angelegenheiten. Das war eine richtig geile Werbung, weil das so eins zu eins das ist, was man tatsächlich erlebt bei McDonalds. Das ist nicht so, ja, wir sind die Besten der Welt und wir haben das beste Essen der Welt, sondern sie greifen etwas aus dem Alltag aus, was der Kunde tatsächlich erlebt und woran der Kunde sich tatsächlich erinnert und das ist eine super Werbung. McDonalds ist doch so, McDonalds hat auch relativ früh versucht oder relativ früh verstanden, gute Werbungen zu machen. Das ist mir damals schon mal aufgefallen. Das waren immer lustige Werbungen, die haben sich von der anderen unterschieden, die waren irgendwie, die waren aus dem Leben, wie du sagst, auch realistisch und nicht irgendwie so ein, wir sind die beste Marke dieser Branche, Scheiß, wie bei allen anderen. Das hat mir immer sehr gut gefallen. Und es kommt nichts. Von Florentin Will kommt nichts. Ich habe gerade nachgedacht, ob mir irgendwelche Burger King Werbungen einfallen, aber ich habe auch schon lange, also ich habe schon lange keine Fernsehwerbung mehr angeschaut, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich auch nicht. Da weiß ich es nicht. Naja, anderes Thema. Ich habe noch eine Anekdote, wenn du jetzt nichts hast, aber jetzt haut du erst mal was raus. Ne, ich wollte nur sagen, ich war ja in Berlin, wollte ich dir noch erzählen. Ja, das habe ich schon verstanden, aber was ist denn da passiert? Ja, mein Gott, wir waren zwei Tage da, wir waren im Musical, im Musical, da passiert nichts, außer dass Leute da sind, die dir auf den Sack gehen und die Sekt trinken und sonst war da jetzt nicht so viel. Wir waren ja auch nur zwei Tage da. Das war ein Geschenk. In welchem Musical warst du denn? Hinter am Horizont, Udo Lindenberg Musical. Es war viel, es wurde gelacht, es wurde getanzt, viel geweint wurde auch, weil es ja auch hier um dieses, es ging um dieses Ost-West-Kind. Auf der Bühne oder im Parkett? Hauptsächlich von mir wurde viel geweint und viel getanzt. Okay. Auch auf dem Parkett. Es war ja, nee, es ging ja um diese Ost-West-Geschichte und Teilung und war ja direkt am Potsdamer Platz. Das war in der Tat ganz cool, dass es halt genau da stattfand, wo es halt spielt auch. Das ist halt nicht so schlecht, aber es ist halt halt ein Musical. Gut, muss man irgendwie auch Liebhaber sein. Ich glaube, ich war noch nie in einem Musical tatsächlich. Noch nie? Ich glaube, ich war einmal mit unserer Geschichtsklasse in der Schule in einem Musical. Was war denn? Das war so ein Geschichtsmusical. Ich weiß nicht mehr genau, aber da ging es irgendwie dann um Nazi. Da wurde so eine gewisse Zeitepoche als Musical dargestellt und als Kind sitzt du da drin und denkst, ja okay, jetzt passt mal auf, Leute. Ich finde Geschichte extrem langweilig und ich finde Musicals extrem langweilig. Was erwartet ihr euch von dieser Geschichte? Minus bei Minus ergibt Plus. Ja, genau. Nein, tut es nicht. Das mag in der Mathematik manchmal richtig sein, aber im Leben nie. Es stimmt nie. Was haben die denn über Epochen gesungen oder was? Biedermeier. Ja, ist die beste Zeit. Und der, das weiß ich noch, weil ich meine, vor dem Lehrer ist ja schon eine gewisse Respektsperson und man möchte ja auch vor dem Lehrer eigentlich gut dastehen. Und auch wenn es einem nicht gefällt, man tut ja vor dem Lehrer schon so, als wäre man da jetzt total interessiert und ist ja auch unhöflich dann, wenn der Lehrer, aber bei uns war es dann so, da war dann Pause und wir sind gegangen so, boah, ganz schön lang, bin ich eigentlich ganz froh, dass es vorbei ist. Wie vorbei? Das ist nur die Pause. Und dann, uns bin ich alles aus den Gesichtern gefallen, so, was? Also da konnte man nichts mehr verbergen. Da war nur noch so ein, wie bitte? Ja, wir hatten auch mal so ein Theaterstück, wo wir vor der Schule waren, wo wir immer, das war so eine englische Theatergruppe, die ist mal von Schule zu Schule gereist und dann musste man da halt hin, das war auch eine Pflichtveranstaltung, man musste auch noch Geld bezahlen für und irgendwann so, als die Schulklassen dann in dieses pubertierende, sehr pubertierende, hochpubertierende Zeitalter kam, da fing sie dann an, dass es ganz schnell, so nach zehn Minuten das Stück gekippt ist und irgendwann so die Schüler angefangen haben, so eine Eigeninitiative zu ergreifen und irgendwelche Auftritte von einer bestimmten Rolle zu bejubeln und es wurde so sehr ironisch direkt immer. Wirklich? Aber so sehr, dass mir dann auch schon mal ein bisschen leid tat, weil es dann so sehr ironisch halt aufgenommen wurde von den Leuten und die Lehrer, die völlig verzweifelt durch die reingegangen sind und die Handys aufgesammelt haben und so. Ist auch ein Scheißjob. Ja, das finde ich tatsächlich auch zu viel und das gab es bei mir tatsächlich nie in der Schule, dass sowas wirklich ganz komplett sabotiert wurde. Doch, bei uns total. Die Leute sind ausgerastet. Theater ist halt nichts mehr. Aber dann hatten wir, wir mussten ja auch, ihr müsstet ja auch Eiffigenia auf Taurus lesen. Ja. Das war bei uns so ein Ding, wo wir dann zum Theaterstück gegangen sind und dann, das war wirklich, das war wirklich schlimm. Da ist ganz schnell, ganz laut geworden und so und die Leute haben das nicht gefeiert. Gut ist auch, es ist nicht so ein tolles Stück. Ich kann mich noch an einen Moment erinnern, als ich eine Klausur, ich hatte ja Deutsch-LK, Klausur geschrieben habe über Eiffigenia auf Taurus und ich bin wütend geworden, dass da so viele Frauen mitspielen. Weil, wenn du dir so einen Aufsatz schreibst und du beschreibst eine Beziehung zwischen zwei Frauen, musst du ständig immer wieder den Namen sagen, weil du kannst nicht sagen, ja, aber sie steht ihr für, aber sie steht ihr für. Du musst immer den Namen, und ich weiß auch, wie ich wütend war und so kurz auf den Tisch gehauen habe, weil mich das so genervt hat, dass ich immer wieder die ganzen Namen ausschreibe, die Eiffigenia und diese andere lange Name und ich, so fuck, seien Männer, verdammt nochmal. War eine komische Phase. Habt ihr auch die Buddenbrooks gelesen eigentlich? Och Gott, ey. Die sind ja nicht nur alle von einem Geschlecht, sondern die haben auch noch den gleichen Namen teilweise. Da muss Thomas Mann damals, hat vorgelesen, er hat vorgesessen vor seinem Manuskript wahrscheinlich, und er hat sich einfach keine Namen mehr eingefallen. Er hat die längste Geschichte der Welt gefühlt geschrieben, aber ihm sind die Namen irgendwann ausgegangen. Also an Kreativität scheitert es den Mann ja offensichtlich nicht, aber er hat einfach keine Namen mehr gehabt. Ja, vor allem stell dir mal vor, du liest das Buch irgendjemandem vor und der andere wieder, ja, welcher Buddenbrooks? Und dann sagte Buddenbrooks und plötzlich kam Buddenbrooks durch die Tür und sagte, habt ihr schon gehört, dass Buddenbrooks tot ist? Und alle nur so, wer jetzt genau war's? Alle nur so, Moment, ganz kurz, bevor wir trauern. Leute, ganz kurz nochmal, wer liegt im Sarg? Können wir das nochmal ganz kurz? Wer lebt? Hand hoch. Ganz kurz durchzählen, ganz kurz durchzählen, dann wissen wir vielleicht, wer ist in der Wirtschaft. Aber ich glaube, das war damals sogar in den Adelsfamilien tatsächlich ein Problem, dass sich die Leute zu ähnlich waren und man dann Storys erzählt hat von irgendwelchen Leuten und am Ende so muss man sagen, ja, coole Story, aber ich habe jetzt echt keine Ahnung, um wen es geht. Das war bestimmt gut. Und du hast mir gestern die Story auch schon erzählt und vorgestern so, sorry, ich dachte, du wärst jemand anders, tut mir leid. Ich meine, ich will nicht ins Rassistische abdriften, um das mal ganz kurz zu sagen, aber wie ist es denn in asiatischen Ländern? Da müssen solche Probleme ja eigentlich vorherrschen. Ich fände auch, hast du damals auch immer Detektiv Conan geguckt? Das ist so eine Killer-Serie, die ich total gefeiert habe. Ja, ich habe dich geliebt. Die ich mir auch immer noch gerne angucke bei YouTube, wenn man so nostalgische Momente hat. Ich habe da sogar Manga gelesen. Echt? Nee, das fand ich mir creepy. Solche Leute waren immer ein bisschen creepy, die es gemacht haben. Aber nicht viele. Nicht viele, nur ein paar. Manga-Leser wurden bei uns ausgegrenzt und in den Spind gekettet. Und du meinst, da gab es auch mal Verwirrungen? Ja, nee. Da ging es mir jetzt im Nachhinein, wenn ich jetzt noch gucke, geht es mir so, dass ich die Namen mir nicht behalten kann, weil die klingen halt zu anders. Und das klingen auch alle irgendwie ähnlich. Und das ist mega schwierig als Kind auch schon, dann anscheinend die ganzen Namen nicht zu behalten. Und das sind ja teilweise nicht so einfache Kriminalfälle, die du dann wirklich, wo du dann davor sitzt und denkst, wow, es hat ihn getroffen. Moment. Das war jetzt, wer hat das jetzt nochmal? Aber naja. Ja, aber das geht mir tatsächlich oft so, auch bei so, bei neueren Science-Fiction-Filmen, irgendwie Guardians of the Galaxy oder Hobbit oder so. Das ist kein Science-Fiction. Aber so wahnsinnig viele Figuren, wo man auch einfach sagt so, oh nein, er war's. Okay, ist das jetzt gut oder schlecht? Das ganze Kino schreckt auf und man guckt sich nur so hilfesuchend um. Wie? Verstehe ich? Und das haben die ja beim Hobbit ganz lustig gemacht. J.R.R. Tolkien hat ja einfach die ganzen Zwerge so mega behindert genannt. Oh Gott, wie furchtbar. Gimli, Fimli, Schimli. Ja, die haben ja alle ähnliche Namen. Das mag realistisch sein, Tolkien, aber es wäre schon cool, wenn die irgendwie Klaus, Ralf und Peter hießen, damit man da zumindest ... Oder Zwerg 1, Zwerg 2 und Zwerg 3. Das wäre noch viel einfacher. Wäre halt ein bisschen lame zu lesen. Ich meine, es gibt ja die Legende von Bruce Lee. Und zwar, dass Bruce Lee niemals gestorben ist, sondern nur in den Untergrund abgetaucht ist und da als Undercover-Cop arbeitet. Ja. Ein paar Fragen an diese Legende. Wenn man jetzt irgendwie Polizeicommissioner ist, sucht man sich als Undercover-Cop wirklich den berühmtesten Chinesen der Welt aus und setzt ihn als Undercover-Cop so, hey, kann ich bei eurer Gang mitmachen? Ich will irgendwie Drogen verkaufen. Ja, aber ganz kurze Frage, bist du nicht fucking Bruce Lee? Nein, nein, ich bin nicht Bruce Lee. Aber auf der anderen Seite ... Ah, okay, okay. Wollte du sicher? Auf der anderen Seite, man muss sagen, bei den Chinesen ist es ja eh so, dass sie sich eh ... Also ich will jetzt nicht sagen Stereotyp und so, aber ich glaube, da ist es nicht so schwer, Undercover-Cop zu sein, oder? Wenn man dann sagt, ja ... Da könntest sogar du Undercover-Cop sein. Du musst einfach die Augen zusammenkneifen und dann läufst du da rum und alle würden dich aufnehmen. Ja, jetzt wird's rassistisch. Jetzt wird's rassistisch. Nee. Augen zusammenkneifen war zu viel. Du, das war jetzt Satire. Nennt man das. Aber zum Beispiel, ich finde es tatsächlich ... Sind wir eigentlich ein Satire-Podcast? Ich glaube nicht. Apropos Satire, zum Thema Tiere. Bei Tieren ist es ja, glaube ich, relativ einfach. So bei Katzen oder so, die haben ja alle eine verschiedene Fellfarbe. Die sehen ja sehr unterschiedlich aus. Da kann man sagen, ah, hier, cool, du bist die Rote und du bist die Schwarze, passt, ja. Aber auf den ersten Blick, ja, auf den ersten Blick, wenn die gleiche Art sieht ja schon mal sehr ähnlich aus. Wenn die gleiche Fellfarbe ungefähr gleich ist, dann auf den ersten Blick würdest du die ja nicht auseinanderhalten können. Ja, oder so Regenwürmer oder so. Da muss man echt sagen, ey, sorry. Aber zieht euch mal irgendwie einen Hut auf oder irgendwie so einen Hut oder irgendwie einen Schal. Ich habe echt keine Ahnung, wer ihr seid. Ich feiere mit euch Weihnachten, aber seid ihr meine Familie? Ja oder nein? Ich weiß es nicht. Aber so ein Regenwurm mit so einem Trenchcoat, den würde ich auch erst mal für voll nehmen. Ja, okay, du bist ein Regenwurm wie alle anderen. Ich liebe ja die Serie BoJack Horseman. Und da gab es tatsächlich eine Folge, wo eine Figur eingeführt wurde, die aus drei Kindern besteht, die aufeinander stehen und einen langen Trenchcoat haben. Und das ist so lustig, weil dieses Bild kennt man ja aus vielen Serien. Aber den einfach als komplett normale Figur zu handhaben, der einfach normal mit den anderen agiert, ist schon echt lustig. Also kann ich jedem nur ans Herz legen. BoJack Horseman. Ich hätte jetzt noch eine andere Knalleranekdote, wenn du jetzt nicht sagst Veto. Nö, mach ruhig. Wenn du noch ein paar rassistische Hass-Tiraden von dann lassen möchtest. Du, ich wollte nur weiterführen, was du angefangen hast. Ich bin nur auf den Zug gesprungen. Ich sag mal so. Den du gefahren bist. Mein Computer ist sehr dreckig. Ja, also ich mache an meinem Rechner sehr viel. Ich esse daran und spucke darauf und alles hier und da und verschiedene Körperflüssigkeiten fließen in seiner Nähe. Und das führt dazu, dass der Bildschirm relativ dreckig ist. Und jetzt ist es so, dass es dann halt so manchmal so verschiedene Flecken auf dem Bildschirm gibt, die man dann entfernt. Und jetzt fallen einem die aber nicht immer direkt auf, weil man schaut ja nicht immer an die ähnlichen Stellen auf seinem Bildschirm. Und jetzt ist es oft so, dass wenn man sich ein Video anschaut von Menschen, dann schaut man ja meistens direkt auf die Gesichter. Und dann fällt einem auf, dass auf dem Bildschirm, wo gerade das Gesicht zu sehen ist, ein Fleck ist. und dann wische ich den Fleck so ab. Das glaube ich genau, das sage ich ja auch. Genau, das sage ich ja auch. Ja, aber das Problem ist, das Problem ist manchmal... Man sieht aus, als würde man die streicheln, sieht das nämlich aus. Ja, genau, genau, das meint ihr. Das ist so mega witzig. Und ich habe übrigens... Au, scheiße, ist gerade das Fertigung. Das habe ich genau. Das habe ich auch. Und dann habe ich nämlich, ich habe an meinem PC was geschnitten. Und zwar, wir haben noch zusammen, fürs Neo Magazin, haben wir ja was gedreht, ne? Weißt du vielleicht. Bin jetzt noch nicht zu viel verraten, wird alles noch veröffentlicht und so. Und das habe ich geschnitten. Und dann habe ich das irgendwem gezeigt und habe dann denen halt die Reaktionen abwarten wollen, ob es lustig ist und so. Und dann habe ich... Dann habe ich auch... Dann kam plötzlich so ein Still von dir, weil ich habe es irgendwie angehalten, die Szene. Und dann warst du halt zu sehen. Und da war jetzt so genau ein Fleck, so ein Fussel, so eine kleine schwarze Fussel war genau auf deiner Nase oder so. Und dann habe ich die halt weggemacht. Weil man das ja gerade sieht, weil der Rest ist ja dunkel meistens und Hautfarbe ist halt hell. Dann machst du es weg. Und dann neben mir sitzt dann ein Kollege, den du auch kennst, da hast du dann wieder... Sag mal, warum hast du denn gerade dein Flur hat nie gestreichelt? Und das war mir dann richtig unangenehm. Aber es ist halt so. Ja, aber das passiert mir wirklich auch oft. Und man macht das so ganz instinktiv, sodass man gar nicht merkt, wenn andere Leute dabei sind. Und auch gerade irgendwie dann bei irgendwie Kindern oder so ist es so creepy, wenn man dann so... Und auch so ein bisschen hin und her rubbelt, so den Fleck nicht gleich abkriegt. Und der Betrachter sich einfach nur denken muss, sag mal, was ist denn gerade hier los? Was beobachte ich hier gerade? Das ist so unangenehm. Das ist mir schon unangenehm, wenn ich alleine bin. Ja, man denkt dann immer dran und man denkt sich dann... Manchmal denke ich mir echt bewusst, okay, ich warte, bis der nächste Schnitt kommt und mach dann den Fleck weg, weil ich kann jetzt einfach nicht dieser Frau ins Gesicht fassen, weil das so strange aussieht. Das ist echt gut. Das ist mir auch schon aufgefallen. Aber ich hätte das jetzt... Das stimmt, das ist mir aber gar nicht so bewusst geworden. Das unterscheidet uns, weil du machst dir Dinge bewusst. Das ist, glaube ich, der Trick. Und wenn ich jetzt zum Beispiel Pages offen habe, ist ja auch viel weiß. Da ist der ganze Bildschirm noch nicht weiß, aber da würde ich jetzt nicht... Da habe ich nicht viel dran. Irgendwie so Flecken wegzumachen. Aber wenn ich ein Gesicht sehe, hat man es irgendwie. Ja, bei Texteverarbeitung hast du keinen konkreten Fokus, auf den du dich konzentrierst. Du bist eher generell konzentriert. Aber wenn man ein Video anschaut, schaut man halt direkt an Gesichter und das ist einfach so strange. Das ist echt creepy. Vor allem, das kann man auch niemandem erklären. Man kann doch nicht sagen, ja, da war gerade ein Fleck, weil das klingt einfach wie die schlechteste Entschuldigung aller Zeiten. Aber es ist wirklich so, euer Ehren. Das war jetzt... Ich wollte nicht dem Kind... Aber ich meine, zum Glück ist es ja das Gesicht. Ich kann mir andere Körperteile vorstellen, die noch unangenehmer wären, wo man seinen Fokus drauf regnet. Aber da sieht man den Fleck dann nicht. Da sieht man meistens den Fleck dann nicht. Naja, wenn du sagst Hautfarbe, sieht man gut. Gut, anderes Thema. Oh, ja, ja, ja. Ui, du. Ui, ja, ja, ja. Tut mir leid. Das war zu viel. Das war zu viel. Ne, was ich mir heute... Also, ich war heute in Berlin. Ich werde auch nicht müde, das zu erzählen. Und wie gesagt, den ersten Tag waren wir da und dann haben wir diese Sightseeing-Busse gesehen, die dich ja auch als Berliner, dich müssen die ja unfassbar abfacken. Die sind ja überall. Überall sind Busse, die haben sogar eine eigene Spur. Busse haben in Berlin so eine eigene Busspur. Und da fahren auch dann so richtige Raudis, die fahren dann da auch drauf und fahren dann rechts, links vorbei an den Leuten. Und den ersten Tag haben die mich ultra abgefuckt. Am zweiten Tag bin ich dann mit so einem Ding gefahren. Und das war ganz schön, ganz schön seltsam, diese Busse, weil du hast ja immer, du hast ja dann im Ohr, hörst du dann ja, wo wir gerade sind und sehen sie jetzt zur rechten Seite haben sie den Gendarmenplatz, zur linken Seite haben sie den Dom und so. Und aber meistens ist es vielleicht aufgefallen, kommen diese Dinger, diese Ansagen kommen immer so ein bisschen zu spät, dass du nie genau weißt, welches Gebäude meinen die jetzt. Und du denkst dann immer, so wildtreibende Geschichten denkst du dir dann aus zu den Gebäuden, die du gerade siehst, aber die offensichtlich nicht gemeint sein können. Da war zum Beispiel, da war irgendwie so ein Denkmal und dann haben sie gesagt, ja, das ist so ein Denkmal, das wurde für die Bücherverbrennung errichtet und da sieht man zum Beispiel Kant und Hegel und Schiller und so weiter und es ist einfach so ein Pferd. Und in meinem Dumm und in meinem Dummgehen habe ich mir dann so gedacht, hä, wo auf dem Pferd ist jetzt genau Kant? Wo ist da und wo ist genau Hegel eigentlich? Und ich habe es wirklich so zusammengereimt und dachte mir, wow, dieses Pferd, da wo das Pferd stand, da war offensichtlich die Bücherverbrennung damals. Und dann fahren wir so, dann fahren wir so ein bisschen weiter, auf einmal steht da Kant und Hegel und alle stehen dann da und dann dachte ich mir auch so, du bist so dämlich. Da habe ich mir gerade noch dieses Pferd so schön geredet. Das war eigentlich ganz schön behindert. Aber eigentlich ganz schön. Berlin ist ja wirklich wahnsinnig schön. Aber solche Städtefahrten sind tatsächlich, solche Städtefahrten sind tatsächlich immer ein großes Problem. Auch weil ich mir nie darüber im Klaren bin, ob das Ganze jetzt links oder rechts stattfindet. Und vor allem, man orientiert sich ja dann auch ein bisschen am Rest der Gruppe, weil man will ja nicht in die falsche Richtung schauen und man will aber auch nicht desinteressiert wirken, weil man muss ja, man will sich am kulturellen Treiben der Stadt beteiligen und wenn dann alle nach links gucken und man selber auch nach links guckt und denkt, naja, aber eigentlich, der Reichstag ist eigentlich schon rechts irgendwie und dann muss man aber trotzdem nach links gucken, weil man will nicht als Einziger. Also das ist immer so ein soziales Hin und Her, was wirklich kompliziert ist. Vor allem, was sehr schlimm ist, wenn man solche Touren macht für Städte, die man gut kennt, wo man auch gewohnt hat, wie München zum Beispiel, haben wir mal aus Spaß so eine Städtour gemacht. Und das Bild, was Ausländern von seiner eigenen Stadt, also seiner gut bekannten Stadt macht, ist echt teilweise echt creepy und was sie dann erzählen, irgendwie da und da, gäbe es die ganz besonderen Spezialitäten und Schmankerl und man war da einfach schon und weiß, dass es irgendwie Glühwein aus dem Tetra Pak ist und dass es überhaupt nichts Besonderes ist. Und dann wird immer so ganz furchtbare Musik eingespielt, so, hier ist echte Blasmusik und dann ist das irgendwie so halb Elektropop, halb Blasmusik, so ganz schrecklich und man sitzt, es ist echt wirklich furchtbar. Aber es ist mal schön zu sehen, welches Bild andere Leute von der Stadt haben, das man als Einwohner gar nicht hat und eigentlich ist es ein schöneres Bild, weil man da ist viel mehr Magie und so, ja und es gibt da ganz besondere Traditionen und so und du nimmst es gar nicht als solches wahr. Aber ich finde, ich habe Berlin als eine sehr, sehr schöne Stadt wahrgenommen, wo sehr viele Leute sehr nett sind eigentlich, weil es wirkt irgendwie so, das sind ja alles so, also gerade diese Bewusstsein, die man da macht, da kommt man halt nur an so krass geschichtsträchtigen Orten vorbei und irgendwie wirken die Leute auch dann da in der Stadt nicht so, als würden die da wirklich wohnen und als würde ihnen das gehören, sondern als würden die mehr so sich das von der Geschichte quasi leihen. Weißt du, wie ich meine? Aha, verstehe. Als ich Kant gesehen habe, da dachte ich mir, komm, du musst, Stefan, du brauchst jetzt auch irgendwas, du brauchst irgendwas, was zu sagen, wo alle sagen, das ist ein Tietze-Titat. Brauchst irgendeinen reichsreichen Gedanken, verdammt nochmal. Und kam mir die Idee, die Berliner haben sich die Stadt von der Geschichte geliehen. Das wirkte wirklich so. Wow. Kannst du das bitte twittern? Nee, das möchte ich nicht. Jetzt parallel twittern. Mit Hashtag Berlin. Doch, ich, nein, aber ich finde, das ist einer der schönsten Gedanken, die du je hattest. Und ich will, dass du den raushaust. Heute twitte ich gar nicht mehr. Ich habe so eine Scheiße gebaut heute. Ich habe richtige Scheiße gebaut. Es war, also heute, ich habe, in der Uni-Gruppe, bist du auch bestimmt. Ach nee, du bist ja nicht mehr am Studieren. Aber ich bin am Studieren und dann ist man halt in verschiedenen Facebook-Gruppen und WhatsApp-Gruppen und dann ist mir da einer aufgefallen, der schreibt schon seit ein paar Tagen, macht er so richtige, so ausländerfeindliche Memes, postet der. Weißt du? So, da ist dann so ein Boot, wo Flüchtlinge drauf sind und ich zitiere, da steht drunter, schade, wo ist der weiße Hai, wenn man ihn braucht? Und man sieht halt ein Boot, wo Flüchtlinge drauf sind, so ein Schlauchboot. Und das ist wirklich, das ist echt scheiße. Und da weiß man auch nicht, wie man reagieren soll, oder? Wie willst du da reagieren? Was hättest du gemacht an meiner Stelle? Hättest du darauf reagiert? Oder bist, ist ein Florentin Will, dann so besonnen und lehnt sich zurück und denkt, macht mal. Naja, also wenn ich die Person kenne und weiß, dass es ein Gag ist, dann würde ich da schreiben, lol, und dann hat sich die Sache erledigt. Aber wenn ich weiß, der meint das ernst, dann würde ich sagen, ja, würdest du was sagen? Weil das ist nämlich die Frage, vor der ich heute stand. Ja, ich habe tatsächlich auch heute, ich habe tatsächlich auch heute relativ lang mit einem Verschwörungstheoretiker diskutiert, was immer sehr, sehr sinnvoll ist, immer mit den Leuten diskutieren, denn auf Argumente und Logik stehen die, das ist ihr Brot und Butter darauf, das ist genau ihr Ding. Und es ist, es ist, führt zu nichts, aber ich finde, man muss da auch die Stimme erheben und einfach zumindest, ohne ihn zu überzeugen, klar machen, man findet das nicht gut, weil oft wird da einfach das Schweigen der Mehrheit als Bestätigung angesehen und das darf eigentlich nicht sein. Das dachte ich mir nämlich auch, die Stimme erheben, aber ich dachte mir auch, dass eine Diskussion nichts bringt, weil man offensichtlich so verschiedene Meinungen hat, dass man, dass man wahrscheinlich nicht zusammenkommt. Wahrscheinlich nicht. Dann habe ich... Ja, nee, überhaupt nicht. Man muss ja nicht zusammenkommen, man muss einfach nur sagen, hier, dieser Post beweist, dass du ein ausländerfeindliches Arschloch bist. So, reicht ja schon. Einfach es mal einzuordnen und einfach mal klar zu sagen, hier, was hast du eigentlich gerade gesagt? Das reicht ja oft schon, den Leuten einfach nur zu vermitteln, was sie da eigentlich gerade gesagt haben, ohne dagegen zu halten. Ja, ich habe dann mich dann im Tweet losgelassen, was ein bisschen dumm war. Ich habe dann so impulsiv geschrieben, ja, irgendjemand aus der Unigruppe postet ausländerfeindliche Memes, Pegida, mach mal was Dummes. So, dann habe ich eine schlagfertige Antwort. So, nach dem Montag habe ich was geschrieben, war jetzt auch nicht so super lustig, war eher so eine impulsive Entscheidung, das zu machen und dachte mir dann aber im selben Moment, nee, komm, das löschen wir mal lieber besser. Und dann habe ich es sofort wieder gelöscht, weil ich dachte, nee, komm, das ist auch irgendwie scheiße. Und dann war ich in der Unigruppe wieder und dann hat der Einzige, der mich von diesen Leuten gefolgt hat bei Twitter, hat das dann ein Screenshot gemacht natürlich und hat es in die Gruppe gepostet. Und dann war die Kacke am Dampfen. Sehr schön. Das war so typisch, dass mir das passiert. Ja, bist du doch gar nicht schlecht, weil es ist halt deine Meinung. Nee, genau. Ich stehe auch weiterhin dahinter. Da kam ja die Reaktion. Ich stehe auch weiterhin dahinter. Nö, der hat es nicht verstanden. Ich glaube, die Reaktion war, was ist Pegida? Fertig, Case closed, würde ich sagen. Soll ich das wirklich tun? Nein, ganz kurz, warte mal, ganz kurz. Wir haben ja in der letzten Folge groß angeteasert, mein Abi-Stufentreffen. Ach ja. Ja. Das war gut. Das wollte ich noch fragen. Das ist cool. Das sind so Fragen, die habe ich mir nicht aufgeschrieben. Wie muss ich Florentin Wille in deiner Kinderforschung vorstellen? Wie war, schreibe ich jetzt im Nachhinein noch auf. Wie muss man sich Florentin bei seinen Abi-Streffen vorstellen? Ja, es ist viel passiert, sage ich mal. Aber tatsächlich nichts. Also es ist tatsächlich sehr überraschend, wie schlecht man doch mit manchen Leuten connectet. Also man denkt sich, mit Leuten, mit denen man auch früher relativ, also so ein moderates bis mäßiges Verhältnis hatte, wie da tatsächlich auch überhaupt nichts bei rumkommen kann. Und vor allem, man denkt sich ja immer, man ist ein gesprächiger Typ, man ist ein bisschen gesellig, man hat einen Podcast, man labert den ganzen Tag, das ist kein Problem. Aber tatsächlich, man sagt, ja, was machst du so? Ja, ich studiere Germanistik. Und du, ja, ich bin jetzt Berlin, mache ich Sachen. Okay. Und mehr kommt nicht. Es ist sofort vorbei. Vor allem, du kannst der gesprächigste Typ der Welt sein, da kommst du einfach nicht raus. Was will man denn da sagen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Leuten, mit denen man viel Zeit verbringt und so, dass man da automatisch so ein Gesprächsverhältnis aufbaut. Du fängst halt an, so Sachen zu erzählen, automatisch, andere Sachen anzuerzählen. Aber sobald halt keine Vertrauensbasis da ist, auch keine Zeit mehr einen irgendwie verbindet irgendwie, oder keine Interessen mehr verbinden, möglicherweise habt ihr ja ganz andere Leben gelebt in der Zeit, da kommt auch noch nicht viel. Da sind ja auch komplett verschiedene Wellenlängen. Aber man denkt, man hätte sich so wahnsinnig viel zu erzählen, vor allem auch, ja, erinnerst du dich noch damals, aber du hast mit den Leuten einfach damals noch nichts zu tun gehabt und du hast auch einfach alles vergessen, was passiert ist. Ich hatte irgendwie keine, ah, weißt du, noch damals irgendwie als Feueralarm war und wir beiden zusammen im Schnee und keine Ahnung, was auch immer, habe ich alles vergessen. Ich hatte einfach keine Ahnung mehr. Ich habe auch einen Großteil der Namen tatsächlich vergessen. Ich dachte, ich war gut vorbereitet. Er war dann immer so, ah, hey, Frank, ich habe das tatsächlich glaube ich relativ gut als Ironie verkaufen können, so haha, mir fällt nicht ein, wie du heißt, aber ich habe tatsächlich den Namen vergessen. Also es können ja mal ein paar Leute schreiben, die jetzt gerade zuhören und die dabei waren, also um den Hörerkreis noch weiter einzugreifen. Also keiner. Also keiner. Aber hast du denn erzählt, dass du vom Fernsehen bist oder hat dich auch immer diese Leute erkannt? Ja, also das war dann schon so, was aber tatsächlich auch eine unangenehme Situation ist, so ja, haha, du bist jetzt der große Fernsehstar, aber was will man denn darauf sagen? Als ja oder nein oder ach, ich hatte keine Ahnung. Also natürlich objektiv nein, im Verhältnis zu allem, was ihr jemals erreichen werdet. Natürlich schon, aber weißt du, man kann es ja nicht sagen, ja, aber verstehst du nicht, es ist halt was anderes, ob man das aus einer Situation betrachtet. Das ist genauso, wie wenn du irgendwie einen Artikel in der SZ veröffentlicht hättest, ein Artikel vor drei Jahren und dann sagt man, ja, du bist der große Journalist, dann kannst du ja auch nicht sagen, ja, stimmt. Du kannst aber auch nicht sagen, nein, es stimmt nicht, weil aus deren Perspektive, die da null haben oder für Ideen null die Regel ist, gibt es natürlich auch nicht viel. Und das ist natürlich auch blöd, weil wie kann man darüber reden, ohne das komplett arrogante Arschloch zu sein? Das stimmt. Das stimmt. Es war tatsächlich alles in allem relativ ernüchternd, sag ich mal, aber ich glaube, man muss da auch ein bisschen reinkommen irgendwie. Ich sage mal, den meisten Spaß hatte ich mit Leuten, die nicht auf meiner Stufe waren, die einfach so dabei waren, habe ich mir dann nicht so unterhalten. Die einfach fremd waren. Aber es ist tatsächlich echt ein großer Unterschied, wie man in ein Gespräch reinkommt. Wenn man gut reinkommt, kann man sich auch wahnsinnig lange mit jemandem unterhalten. Aber wenn man einfach nicht reinkommt, ist es, und es ist tatsächlich extrem unangenehm, aber man konnte wahnsinnig gut, sagen wir mal, soziales Vermeiden lernen. Weil, stell dir mal vor, du stehst dann mit jemandem da und sagst, ja, was machst du so, ich studiere A, der andere sagt, ich studiere B, Punkt. Und dann vergehen fünf Sekunden und irgendwas muss passieren. Und der andere irgendwie hat anscheinend nicht diese soziale Fähigkeit, einfach das zu bemerken, dass es jetzt total awkward ist. Und guck dich einfach nur an. Wenn du die Pause ausklingen lässt, dann ist verloren, sprich ist gestorben einfach. Ja, vor allem, du darfst die Pause nicht als Pause, sage ich mal, bestehen lassen. Dem anderen darf die Pause eigentlich nicht ausfallen. Du musst eigentlich schon eine Sekunde, bevor die Pause unangenehm wird, musst du schon eingreifen und sagen, ah, hey, Karl, an einem Ende des Raums, ey, ich muss kurz mal zu Karl und kurz begrüßen, ich komme gleich wieder. Und gest kommt es natürlich nie wieder zurück. Aber das musst du schon vorgreifen. Und deswegen war es bei mir oft so, dass ich direkt begrüßt habe, hi, ja, wie geht's? Gut, gut. Und sofort gesagt habe, ah, hey, ich muss doch irgendwie Lisa begrüßen und bin sofort drüber gegangen. Und bei Lisa dasselbe. Und so habe ich mich durch den ganzen Raum gepingpongt und alle dachten sich wahrscheinlich, was für ein Arsch. Bis du alle durch hattest, bis du alle Namen erfunden hast, die schon unrealistisch wirken. Zwerg 1 oder Thomas Bodenbrück? Und zwar bei uns ist immer, die After Xmas Party heißt die, die ist bei uns in der Stadthalle in Kamm. Da ist immer, das ist irgendwie so eine Tradition, warum auch immer, warum man auch immer Weihnachten feiern muss oder so. Habe ich halt nie erschlossen. Aber irgendwie ist es so, dass man, dass dann so eine riesen Partysause halt am ersten Weihnachtsfeiertag direkt abends in den Kamm steigt, in der Stadthalle. Und da habe ich irgendwie irgendwann, ich hatte auch so gar keinen Bock und dann dachte ich mir, komm, aber alle Leute sind da und du musst halt irgendwie auch hingehen. Da habe ich irgendwann mir so eine Haltung angeeignet. Und ich habe einfach jedem, weil wenn du auf Tanzflächen bist, du wirst immer angerempelt. Du bist immer der Mittelpunkt, weil alle da gerade lang gehen wollen, wo du stehst. Das geht mir halt immer so. Allen anderen glaube ich auch. Weil alle werden immer angerempelt. Und dann habe ich mir relativ früh angewöhnt, allen zu sagen, einem immer frühe Weihnachten zu wünschen. Weil dann mal so behindert ist. Einfach jedem, der mich angerempelt hat, echt nett gegrüßt und frohe Weihnachten gewünscht. Und es war richtig, richtig schön. Und alle haben auch dann zurück frohe Weihnachten gewünscht. Und es war richtig so eine Liebe. Ich habe einfach so eine Liebe ausgestrahlt. Wenn du allen frohe Weihnachten wünschst, du hast mit allen direkt was zu erzählen. Alle fangen an, von seinen Feiertagen zu erzählen, von ihrem Festessen, die sie gegessen haben, von weiß ich nicht, wie es ihnen gerade geht. Du schläfst einfach so eine Wärme aus, wenn du allen frohe Weihnachten wünschst. Das war sehr lustig und das war echt eine gute Erfahrung. Aber ich sage mal, so ein Gesprächsanlass ist natürlich immer gut, weil man ein Gespräch anfangen kann, kann aber auch das Gespräch relativ schnell ersticken, indem man sagt, ja und ja, wie hast du gefeiert? Ja, mit der Familie war schön und du, ja, mit der Familie war schön. Punkt. Ich glaube, es wäre besser, wenn Gespräche eher natürlich entstehen und man keinen Anlass hat und man einfach schon direkt am Anfang schon die Power da reinsetzen muss, ein Gespräch anzufangen, anstatt ein Gespräch einfach anfangen zu können, dann aber relativ schnell in der Sackgasse zu sein, ohne dass es dann weitergeht. Das stimmt. Weil dann wird es unangenehm. Ich war bei fast allen, genau, ich war bei fast allen an diesem unangenehmen Punkt aber dann bin ich einfach weitergegangen. Das ist einfach der Punkt, wo du dann früh genug entscheiden musst, zu gehen. Das hast du auch gemacht. Es ist teilweise immer schwierig, wenn man bei Leuten eine gewisse Reflexionsgabe voraussetzt, die sie nicht haben. Weil meine Strategie ist dann einfach oft, wenn ich in einer unangenehmen Situation bin, ich rede über diese unangenehme Situation und frage, ist euch das gerade auch total unangenehm? Oder was für eine strange Situation? Weil das ist eigentlich das interessanteste Gesprächsthema, ist die Absurdität der Situation. Man hat sich vier Jahre nicht getroffen und denkt, jetzt ist das große Hallo, aber man schafft es irgendwie nicht zu connecten und irgendwie haben sich alle verändert und guck dir mal die an irgendwie. War die in unserem Jahrgang oder ist die einfach nur extrem hässlich geworden? Man weiß es nicht. Und das sind eigentlich die interessanten Themen. Aber die meisten Leute haben einfach diese Reflexionsgabe nicht und du sagst dann, ist das nicht auch total strange? Ja, was meinst du denn? Ist doch schön, die wieder zu treffen. Ja, schon. Aber da kommst du nicht weiter. Du kommst einfach durch diese Mauer nicht durch. Nee, genau. Das sind also Leute, die mittlerweile auf einer ganz anderen Wellenlänge schwimmen. Und Humor ist einfach tödlich. Humor ist, ich merke das immer wieder, Humor ist tödlich. Humor funktioniert nicht im echten Leben. Es funktioniert einfach nicht. Humor funktioniert nicht im normalen Leben und gar nicht, gar nicht. Auch schon gar nicht über Telefon laufen. Humor funktioniert entweder nur zwischen, sag ich mal, passiv und aktiv. Also jemand steht auf der Bühne und die anderen hören nur zu. Oder es funktioniert wirklich, wenn zwei, sag ich mal, sehr humoristische Leute sich zufällig treffen. Mit einer normalen Person kann man eigentlich relativ selten wirklich lustig sprechen. Es funktioniert einfach nicht. Man kommt da einfach nicht an. Also bei uns wäre das quasi eher das aktiv-passiv-Verhältnis. Bluntin will erzählen eine Geschichte und ich dazu. Aber es ist auch gut. Du lachst ab und zu gezwungen und höflich. Ja. Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha. Ah, sehr schön. Das ist mein Klingelton mittlerweile übrigens. Für SMS ist dein, ist dein herzliches Lachen. Ja, sehr gut. Du hast doch neulich mal geschrieben, du hasst die Radio-Fritzen. Meinst du damit Radio-Fritzen? Darf ich das sagen eigentlich? Ja, naja, also es kommt drauf an, ob wir noch ins Radio wollen oder nicht. Weil ich kann mir vorstellen, dass die Radio-Fritzen... Aber sag mal, dieser eine Typ von den Radio-Fritzen ist doch auch der Chefredakteur von Halligalli, oder? Ja! Und das habe ich nämlich... Ich war ja in Berlin, weiß ich nicht, also, ob ich es schon mal erzählt habe. Und da habe ich jetzt... Wann warst du in Berlin? Ja, jetzt die letzten Tage. Ach so. Und da habe ich Radio-Fritz gehört und da war genau nämlich der Redaktionsleiter von der Sendung, die du meinst, da auch. Und er. Und das war wirklich nicht lustig. Es war sogar so schlimm irgendwann, dass man sich überlegt hat, einfach umzuschalten vielleicht. Ja, aber das ist auch so eine... Also, ich finde, Radiomoderatoren sind oft Leute, denen nie gesagt wurde, dass sie nicht lustig sind. Und das ist ganz teuflisch. Vielleicht, weil das der... Ja, vielleicht, weil die Strukturen da zu einfach sind. Da wird man einfach durchgewunken. Mit Abitur kommen, vor das Mikro hier, nimm einfach. Und du bist live dran in fünf, vier, drei. So ist das, glaube ich. Ja, beim Radio ist es tatsächlich auch so anders als auf einer Bühne oder so. Du kriegst ja auch keine Rückmeldung. Und du kriegst ja auch relativ selten über Kommentare. Ja, doch, mittlerweile glaube ich schon. Über E-Mails bekommen. Doch, glaube ich, mittlerweile... Meinst du, denen wird gesagt, du bist nicht lustig? Twitter und E-Mail und so? Also, ich habe bei der Zeit schon damals die krasse Erfahrung gemacht, dass Leute wegen allem Scheiß schreiben. Also, auch gerade, wenn man, glaube ich, moderiert auch, sich gerade in die Öffentlichkeit gibt es, glaube ich, die Resonanz enorm. Doch, glaube ich schon. Die kriegen gesagt, die sind nicht lustig. Aber die nehmen das vielleicht ironisch wahr oder so. Weiß ich nicht. Aber es war wirklich schlimm. Also, verstehe ich schon. Da wollen wir nicht unbedingt hin. Ja. Ja. Ich habe gerade bei Facebook die Radio-Fritzen eingegeben und Facebook in seiner allwissenden Weisheit führt mich auf die persönliche Page von Diego Andres Amoroccio Suárez. Einfach direkt autocomplete. Und, nein, danke. Ich habe tatsächlich letztens, ist es eigentlich creepy, wenn man Leuten, mit denen man nicht befreundet ist, auf Facebook was schreibt? Äh, bei mir landet das dann immer im sonstiges Ordner. Ja. Das ist so ein ganz versteckter Ordner, den man nicht findet. Aber da muss man manchmal auch einfach reinschauen. Aber das ist echt so eine tolle Überraschungsbox, weil da sieht man dann so, ah, okay, irgendwelche Events haben sich gemeldet, so, hey, willst du nicht Blut spenden oder irgendein Kram? Ganz seltsame Anfragen, die dann kommen. Aber ich habe letztens einen slowenischen Film gesehen, den ich sehr gut fand und habe dann die ganzen Schauspieler gestalkt, die alle keine professionellen Schauspieler waren, weil sie Jugendliche waren. Einen slowenischen Film? Ja. Und habe dann auch einige Schauspieler gefunden und habe dann die Schauspieler auch tatsächlich auf Facebook gefunden, in ihrem privaten Profil und habe dann einer Schauspielerin geschrieben, hey, ich fand dich sehr gut in dem Film und dachte mir aber, das ist auch sau creepy. Ich habe gleichzeitig noch einen Fleck auf ihrem Gesicht weggemacht irgendwie und in dem Moment habe ich mich sehr komisch gefühlt und dachte mir, aber andererseits, weißt du gerade, wenn du so ein junger Schauspieler bist, ist es doch total cool, aus einem anderen Land eine Message zu bekommen, so, hey, coole Arbeit, fand ich total cool in dem Film. Ja. Es ist, glaube ich, eine gute Geste, aber ist, glaube ich, sozial nicht akzeptiert. Aber das ist tatsächlich Buchmaterial, glaube ich. Also, was man in diesem Other, bei mir heißt es Other, Ding, alles findet, was da für Sachen kommen. Das stimmt. Also, das ist so der Abschaum von Facebook eigentlich, so der, der außerhalb der Stadtmauer strandet, so, wo man dann über die Mauer gucken muss und ach, was wollt ihr eigentlich? Aber man muss aktiv erst dahin gucken. Ja. Das ist ganz komisch. Ich habe ja mal an so einer Fernsehsendung teilgenommen, die ich jetzt nicht irgendwie näher drauf eingehen will, aber da habe ich, das ist relativ spät danach, so ein paar Monate danach, gemerkt, dass ich unfassbar viele Nachrichten bekommen habe, also für die Verhältnisse. Also, es kam ja irgendwie nichts danach, außer halt irgendwie so tausend Nachrichten, die in diesem sonstiges Ordner waren und die sind alle gruselig. Jede einzelne Nachricht ist richtig gruselig. Und das sind so ganz komische Leute, so ganz verkommene Gesichter, die einen angucken. Ja, vor allem, es lässt einen auch mal wieder merken, dass es auf Facebook auch einfach Abgründe gibt und einfach ganze Personenkreise und Netzwerke, mit denen man einfach nichts zu tun hat, die einfach ganz strange Sachen liken und einen ganz komischen Umgangston haben, auch sprachlich, wenn man sich dann mal die Profile anschaut. Aber war das für dich auch ein Faktor, Facebook weniger zu benutzen? Ja. Ich habe vor allem jetzt Twitter für mich entdeckt. Twitter ist halt so ein Ding, wo man auch nicht denkt, dass man sofort verstanden hat. Man will jetzt irgendwie, dass ein System ist, eine eigene Welt irgendwie, in die man reinkommen will, aber irgendwie dann auch wieder nicht. Und dann merkt man auch, dass da auch komische Leute sind, weil du triffst überall komische Leute. Und bei Twitter ist es nämlich genauso. Da hast du nämlich auch, da ist halt kein sonstiges Ordner, sondern es ist halt irgendwie ein Hashtag, unter dem so creepy Leute schreiben. Du, ich weiß nicht mehr, ob wir über Twitter reden sollten. Ich finde, jetzt ist es Zeit für deine Joyce-Geschichte. Ich weiß, also warum ich die Joyce-Geschichte ganz ans Ende setzen möchte, ist, ich möchte nicht, dass Joyce sie hört. Ähm, weil... Da kann ich dich beschwissigen. Es geht um Joyce Inc. Ein YouTube-Star, eine ehemalige Schauspielerin oder Amateur-Schauspielerin oder was auch immer, die auf YouTube großen Erfolg hat und die beim Neo-Magazin zu Gast war. So, und da habe ich sie getroffen. So. Und... Und wie war das? Ähm... Ich sag mal so, ich habe jetzt gerade, was weibliche Menschen angeht, nicht die allergrößten Erfolgsgeschichten zu verzeichnen. Deswegen ist sowas für mich immer sehr interessant, weil ich da mit einem gewissen Wagemut rangehen muss und auch einer gewissen Risikofreudigkeit. Und, sag ich mal, Joyce Ilk als Person ist ja, sag ich mal, sehr, ähm, sehr toll. So, und, ähm, jetzt vor allem, das Ganze wird auch noch unterstrichen. Ich weiß nicht, ob du sie auf YouTube verfolgst, aber sie hat so ein Video hochgeladen, äh, wo sie sich so bei so einer Aktion nackt gegen Pelz äh, beteiligt hat, wo dann auch... Nein! ...wo dann auch so wirklich so ein ganz furchtbares Video von der Pelz-Produktion, also was wirklich grauenvoll ist, dieses Video, kennst du ja diese Videos, wo dann Tiere unglaublich furchtbar gefoltert werden und bla bla und dir geht es wahnsinnig schlecht und so und das hat sie gepostet und das hat alles noch mal viel schlimmer gemacht, weil ich hab, sag ich mal, also, und vor allem, das führt ja irgendwie auch alles zusammen, diese Anekdote, weil auch immer dieses Humor ist eigentlich tödlich, ähm, ganz, ganz gut verdeutlicht, weil, ich sag mal, ich bin natürlich ein toller Typ, aber ich hab oft das Gefühl, dass ich aus, aus dem Blick einer Frau jetzt auf den ersten Blick nicht so wahnsinnig viel zu bieten habe, um das jetzt mal so auszudrücken, deswegen versuche ich diesem, ach na ja, Frauen stehen auf Locken, ja gut, Frauen stehen auf Locken, aber deswegen versuche ich diesem Defizit immer zuvor zu kommen mit einer guten Prise Humor, ja, und da wird es natürlich vor allem dann schwierig, wenn man die betreffende Person nicht gut kennt und nicht weiß, wie sie auf Humor reagiert. Jetzt war es folgende Situation, Joyce Ilk, die wunderschöne, bezaubernde Joyce Ilk, war gerade in der Maske und wurde geschminkt und, ähm, ich wollte sich, sag ich mal, an sie herantreten und dachte mir, ich überlege mir einen kleinen Gag, um gut ins Gespräch zu kommen, um nicht dieses Abi-Problem zu haben, sage ich, äh, einem Mitautoren und Mitkollegen von uns, sage ich, ich gehe da jetzt rein und dann kommst du kurz zur Tür rein und sagst du, ja, Florentin, und bringst du diesen klassischen Gag, ne, im Sinne von, ja, die Besitzerin des Tierheims wäre jetzt da, die möchte kurz mit dir über den Hund reden, den du von der Straße gerettet hast, ne, sowas, und dann lachen alle und ha ha ha, ne, lustiger Gag von wegen, weil, für mich, war auch dieses Florentin möchte Joyce beeindrucken, war für mich so allgegenwärtig, weil wir in den Reaktionssitzungen ständig davon gesprochen haben, dass ich so das Gefühl hatte, das wäre jedem bewusst und auch Joyce selbst wäre das total bewusst, dass so eine Möchtegern-Romanze besteht und so, aha, er ist in Joyce verliebt und so, dass es alle total auf dem Schirm hätten und deswegen man auch diesen Gag sofort als solchen verstehen würde, so, aha, er möchte ein, haha, er möchte ein gutes Bild vor Joyce erwecken und hat deswegen so eine Geschichte erfunden, er würde sich um herrenlose Hunde kümmern. Und ja, ich gehe also in diese Maske rein, Joyce sitzt da, ah, hallo, hier, aha, hier, man gibt sich die Hand, hier und da, die Maske kenne ich auch sehr gut, aha, schön euch wiederzusehen, bla, bla, bla, man redet ein bisschen, dann kommt der Autor rein, irgendwie, ich drehe mich zu ihm, er sagt, ja, die Dame wäre, als da wegen dem Hund, den du von der Straße gerettet hast. Ich so, ah ja, okay, ich komme kurz raus, schaue in die Runde, erwarte schallendes Gelächter, strahlende Gesichter, Bäuche, die gehalten werden, vor Lachen, der eine krümmt sich auf den Boden, hahaha, was für ein guter Gag, wie lustig du doch bist, ich drehe mich in die weibliche Runde, nichts, Stille, starre Minen, Blicke auf mich, Bewunderung, leichte Bewunderung, ernste Blicke und ich so, okay, ich gehe kurz raus, gehe raus, habe draußen erst mal den ersten Nervenzusammenbruch, weil ich nicht weiß, wie ich aus der Situation rauskommen muss und mache die teuflische Pokerentscheidung, ich erhöhe den Einsatz nochmal, ich treibe es noch weiter, um das Ganze nochmal in Wohlgefallen auflösen zu können. All in. All in ist auch dein Lebensmotto. All in, natürlich. Das heißt, ich öffne wieder die Tür zur Maske, gehe rein, drehe mich nochmal zum Gang raus um und sage, ja, tun Sie ihm das auf die Pfote, dann sollte das wieder in Ordnung sein. Für mich mittlerweile ein offensichtlicher Hinweis, dass ich komplette Scheiße erzähle. Denn warum sollte ich, der Vollidiot Florentin Will, über den sich alle lustig machen, der auch in der Öffentlichkeit das absolut Idioten-Image hat, warum sollte ich wissen, wie man mit einem kranken Hund umgeht und warum sollte ich solche Tipps verteilen? Auch dann, ich drehe mich wieder in die Runde, denke, jetzt kommt mein heroischer Eintritt in den Raum, ich trete ein, die Damen liegen mir zu Füßen, beklatschen meinen Triumph, ich drehe mich wieder in die Runde und wieder nichts. Null. Sie führen auch kein Gespräch, sie sind auch nicht abgelenkt. Sie haben das in vollem Ummaß. Sie fangen schon an zu applaudieren oder so. Sie haben das auch in vollem Ummaß mitbekommen. Und ich sage mal, ich möchte mich jetzt nicht allzu sehr in meiner Genialität sonnen, aber ich glaube, dass wenn ich gewisse Dinge, die nicht stimmt, rüberbringen möchte, mir das auch zu einem gewissen Autoritätsgrad gelingt. Und deswegen haben die das einfach komplett geglaubt. Alle. Auch die Maske, der ich hier die Teil- und auch Hauptschuld gebe, weil diese Person kennt mich schon relativ lange und weiß, dass ich eigentlich den ganzen Tag nur Scheiße erzähle und dass ich selbst sie überzeugen konnte, irritiert mich bis heute. Aber anscheinend ist es mir gelungen. Und dann stehe ich da, weiß nicht, was ich sagen soll. Joyce bemerkt diese Stille und fragt, ach, und du kümmerst dich um Hunde oder wie? Und tut das, und ich weiß nicht, schaut euch mal, wenn ihr Joyce nicht kennt, schaut euch mal ein Bild von Joyce im Internet an und stellt euch vor, wie dieses zarte Geschöpf auf dem Sofa sitzt und von unten einen anschaut mit großen, wunderschönen, zu Tränen gerührten Augen und dich ernsthaft fragt, du kümmerst dich um Tiere? Und ich meine, was soll ich denn sagen, außer, ja, naja, gut, das ist jetzt keine große Sache, ist mir auch ein bisschen unangenehm, dass das jetzt hier so, naja, nein, es ist nur eine ganz kleine Sache und so. Und dann, ach so, dann mit dem Tierheim oder so. Und dann musst du natürlich einfach noch weiter all in gehen. Das ist das Problem an all in, dass du noch weiter gehen musst. Und du sagst, ja, in Berlin, da gibt es einige Straßenhunde und die Tierheime sind ja total überfüllt. Ich dachte mir spätestens ab dem Moment, ich komme da nicht mehr raus und ich muss da einfach irgendwie nur noch durch die Story durchkommen. Und vor allem dann, erst dann, ist mir eingefallen, dass meine Geschichte sehr viele Lücken hat. dass ich wirklich große Lücken in der Geschichte habe, weil Neomagazin wird in Köln aufgenommen, ich wohne in Berlin. Und dann sage ich, ja, in Berlin gibt es ja, die Tierheime sind ja komplett überfüllt und ich habe da mal einen Straßenhund mal kurzzeitig bei mir aufgenommen und so. Und dann sie, ach, in Berlin gibt es Straßenhunde. Ja, ja, keine Ahnung, ob das stimmt. Und dann so, aha, und warum ist sie dann in Köln? Und erst in dem Moment so, das ist eine verdammt, verdammt gute Frage. Und dann ich wirklich mit einem Geistesblitz gesegnet, so, ja, ja, nein, ich habe dann den Straßenhund weitervermittelt an eine Besitzerin in Köln, ja, und die natürlich fünf Minuten vor Aufzeichnung von Neomagazin in die Redaktionsräume hineinkommt und mit mir über diesen Hund spricht. Völlig klar, obwohl ich in Berlin wohne. Und auf jeden Fall dann auch alles, ja, klar, und ja, Joyce weiter, ja, ich setze mich ja auch persönlich total für Hunde ein und ich war ja letztens in Portugal und da gibt es ganz furchtbare so Tötungszentren und ich musste einfach lachen bei dem Wort Tötungszentrum, weil ich das, also, ich finde das einfach einen sehr guten Namen, ja, ich mag auch, also, ich stelle mir da einfach eine portugiesische Weltsicht vor, die, ja, wir bringen Straßenhunde um, aber anstatt, wie man das in Deutschland vielleicht machen würde, dass eine, vielleicht eine, keine Ahnung, Wildtierbegrenzungseinrichtung, Behörde zu nennen oder irgend so einen neutralen Namen, heißt das einfach Tötungszentrum, knallhart, einfach ohne, ohne Bullshit, ohne bürokratisches Hin und Her, hier, wir töten Tiere, das ist ein Tötungszentrum und unter dem Gesichtspunkt muss ich einfach lachen, weil das einfach so, die Bösen, weil es ist, wie wenn du einen schlechten Fantasy-Roman schreibst und der Böse heißt irgendwie der, der Leichenschänder von Morsul oder so, wo du denkst, kein Mensch würde sich so nennen, auf jeden Fall muss ich lachen und dann siehe auch wirklich mit todesernster Miene, da gibt es überhaupt nichts zu lachen, das sind ganz furchtbare Umstände, die da unten herrschen und ich so, ja, ja, das kann ich mir schon vorstellen, das ist bestimmt ganz furchtbar und ja, ja und also das war ganz furchtbar und vor allem auch die Maske und die Kostümdame, also drei, sag ich mal, drei überdurchschnittlich hübsche Frauen sitzen mir gegenüber, schauen mich nickend an und oh, du bist echt ein toller Typ und ich kann, ich kann diese Schmeichelung überhaupt nicht wahrnehmen, weil ich wirklich Todesängste habe, wenn das jetzt auffliegt, dann stehe ich wirklich wie das größtmöglich denkbare Arschloch da, nicht nur, aber die sind ja, nicht nur habe ich Joyce angelogen und wollte im guten Licht stehen, nein, ich habe diese Lüge auch noch durchgezogen bis zum bitteren Ende. Du kommst sowas von in die Hölle, aber mal ganz im Ernst, also dann ist Joyce doch jetzt sagen wir mal nicht die Hellste. Naja, also das ist mir tatsächlich auch erst dann aufgefallen, ich dachte, weil, die macht ja so, einigermaßen lustige, also ein bisschen politisch korrekt, einigermaßen lustige Videos auf YouTube und ich denke mir, wer sich, also sag ich mal, in einem, sag ich mal, berufstätig, ähnlichem Umfeld mit Humor beschäftigt, gehe ich einfach generell davon aus, dass er ein gewisses Gespür für Komik hat und da einfach auch dahinter steigen kann, was das gerade für eine unangenehende Situation ist. Auf jeden Fall habe ich unseren Kollegen, habe ich auch noch, als ich draußen war, gesagt, warte weitere fünf Minuten, komme noch mal rein und sage, ja, die Waisenkinder sind jetzt da und wollen sich für die Spenden bedanken und ich denke einfach nur dran und gucke auf die Uhr und denke mir, fuck ey, wenn der jetzt gleich reinkommt und das sagt, ich kann das nicht, mein wichtiges Szenario, man spendet an Waisenhaus und natürlich kommen die Waisenkinder fünf Minuten vor Aufzeichnung an den Arbeitsplatz der betreffenden Person, um sich zu bedanken. Das heißt, ich Tür auf, Sturm raus, sag ihm erstmal, komm auf gar keinen Fall noch mal rein, komm wieder rein und oh Gott ey, das war echt, und vor allem dann noch in dem Raum zu sein mit ihr, war so, ich habe mich so schlecht gefühlt, weil ich dachte mir, ich stehe gerade völlig zu Unrecht in einem sehr guten Licht da, weil auch dieser instinktive Reflex, das so ein bisschen runterzuspielen, war ja völlig richtig, zu sagen so, naja, das ist ja nichts Großes und nein, das ist ja völlig richtig, das passt ja perfekt in dieses Bild des Wohltäters, der, na ich will gar nicht, dass ihr das jetzt wisst und nur weil jemand anderes reinkommt und es benennt, muss darüber gesprochen werden. Es zeigt einem doch, dass es sehr einfach ist zu lügen, wenn man gar nicht die Absicht hat zu lügen. Ja, absolut. Wenn man, entweder du hast grandios gespielt oder so richtig overperformed, dass es so wirklich so overkam oder es war einfach nur ein bisschen dämlich und leichtgläubig, was ich ja glaube, ein bisschen naiv und dämlich. Es ist ja, sie kennt mich ja überhaupt nicht und da ist es natürlich auch schwer, glaube ich, festzustellen, ob jemand lügt beim ersten Zusammentreffen. Klar, also das sind für mich allein schon Sätze, wenn die zu mir jemand sagt, ich kümmere mich am Wochenende um Straßenhunde, da lache ich sofort, ohne überhaupt nachzudenken, wer das gerade ist, weil das für mich so absurd ist, die Vorstellung, dass das jemand macht und es dann auch noch sagt und jemandem aktiv erzählt, ich kümmere mich und das auch noch vor einer zu beeindruckenden Frau. Also das ist für mich so offensichtlich Bullshit. Aber gut, nicht jeder denkt so, aber das war wirklich extrem unangenehm und ich musste es dann tatsächlich auch der Maskendame dann gestehen, während Joyce noch im Raum war, aber sie jetzt nicht gehört und sie auch aus allen Wolken gefallen, so, was, krass? Und sie meinte dann, sie musste sich auch total das Lachen verkneifen im weiteren Verlauf der Aufzeichnung. Aber Joyce weiß es bis heute nicht und Joyce, solltest du das jetzt hören über irgendeinen Soundcloud, bei den irgendein böswilliger Zuschauer herausgeschnitten hat und dir geschickt hat. Mach dir keine Angst, Leute. Es tut mir wirklich leid, es war nur, es war nicht böse gemeint. Ich wollte dich nur durch Humor beeindrucken und habe dich dann durch Wohltätigkeit beeindruckt und möchte dich nun weiter durch Ehrlichkeit beeindrucken. Das sind drei Dinge, die dich unglaublich beeindrucken müssen und vielleicht, Joyce, gibst du mir noch eine Chance und dass ich das alles wieder gut mache in einem kühlen Bad. Liebe Zuschauer. Weiß ich nicht. Liebe Zuhörer. Sind sie auch der Meinung, dass das die beste Geschichte war, die sie jemals gehört haben? Dann schreiben sie es in die Kommentare. Wir sind auch schon wieder durch, Florentin. Wir haben eine Stunde gelabert. Ich fühle mich richtig schlecht. Du hast das jetzt diese ganze, das ganze schlechte Gewissen wieder hochgeholt in mir. Aber es war einfach eine unfassbar lustige Geschichte und du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Die Schuld liegt, glaube ich, nicht bei dir. Also schon. Ich meine, die Grundidee ist schon sehr veraltet und ich weiß nicht, ob das jetzt auch umgekehrt immer so ankam, wie du erzählt hast. Sie war einfach wahnsinnig dänisch. Ja, vor allem, also wenn die Neo-Magazin-Folge kennt mit Joyce, zur Not schaut sie euch einfach nochmal an, während Joyce live auftritt, sitze ich ja im Publikum und spiele so den verzweifelten Romantiker, der versucht, sie zu betören und hat dann Pralinen dabei und hat mich schön gemacht und so. Und allein dieser Auftritt wird auch einfach so creepy, wenn sie davor nicht versteht, dass das alles nur ein Witz ist. Dass ich nicht wirklich in sie verliebt bin und einfach nur diese Figur spiele. Und was sie für ein Bild von mir haben muss, weil vielleicht hat sie das auch jetzt nicht hundertprozentig als haha, wir machen uns darüber lustig, dass der fette, hässliche Typ auf die wunderschöne Gastfrau steht, das als Gag, sondern sie hat das ja überhaupt nicht verstanden und hat vielleicht, fand mich wirklich sympathisch. Als wirklichen Glauben. Na, das glaube ich nicht, also für so dumm halte ich sie dann doch nicht, also halte ich sie überhaupt nicht. Aber, also vor allem, das muss so creepy gewesen sein, weil sie hat ja auch ihre Reaktion, man kann sich das ja mit dem Wissen nochmal den Auftritt anschauen, sie hat glaube ich jetzt auch nicht so reagiert, so haha, ja, okay, hier lustig, lustig, sondern eher so ein bisschen so, äh, was will denn der Typ von mir? Also glaube ich nicht hundertprozentig umrissen, wie das gemeint sein soll und das war eigentlich noch schlimmer, wie ich da im Publikum saß und wusste, das wird ihm die Hose geben. Was ich ja in diesem Auftritt auch so creepy finde, die meisten Leute sagen ja immer, bei jedem Scheiß regen sich die Leute auf und sagen, oh, das ist alles von unserem GEZ-Geld bezahlt, oh, dafür zahle ich nicht gern, dafür zahle ich, will ich gar nicht mehr zahlen und die Leute wissen ja nicht, dass du immer montags da bist bei unseren Reaktionskonferenzen, um Input zu liefern, mit deiner Expertise und Rat und Tat und so weiter zu stehen und, ähm, und dann kommst, du bleibst halt nur bis Mittwoch, wird dein Aufenthalt verlängert, wenn du in der Sendung bist und du bist quasi, nur wegen diesem beschissenen zweimal, es waren drei Auftritte geplant, du warst dann zweimal zu sehen im Elefant im On, mit so einem scheiß Luftballon und mit der Pralinenpackung und du warst zweimal, äh, zu sehen und für diese zwei, zwei Zehntelsekunden hast du quasi zwei Tage länger noch übernachtet. Ja, absolut, was das denn die Gürtenzahler gekostet hat und ich hab meinen Zug verpasst, ich musste dann extra noch mit dem Nachtzug nach Hause fahren, weil die Aufzeichnung ein bisschen länger gedauert hat als geplant, also das war, das war katastrophal. Das ist eine verschwenderische Sendung. Ja, und vor allem, ich bin ja dann gegangen, ich musste dann sofort weg, weil ich meinen Zug wollte und hab mich dann so halb von Joyce verabschiedet und wollte auch da nochmal so ein Gag reißen, so eine halbe Entschuldigung, halb Gag, ich lerne es einfach nicht und wollte dann so sagen, so, ich hoffe, es war okay für dich, so im Sinne von, ne, also wenn man irgendwie so einen kleinen Prank startet auf dem Gast, danach nochmal zu sagen, so, hey, ich hoffe, das war jetzt nicht unangenehm für dich irgendwie, weil es ist ja schon eine unangenehme Situation, wenn jemand dir auch nur im Spiel so irgendwie einen Annäherungsversuch darstellt, war cool für dich, hoffe, es hat dir auch Spaß gemacht und so und hab ihr das so halb gesagt, so, ja, ich hoffe, es war dir nicht unangenehm, ich mein, wir, vielleicht können wir und dann im Gehmoment fragt irgendein anderer, hey Joyce, kann ich ein Autogramm von dir haben? Sie dreht sich weg, ich denke mir, okay, das dauert lange, ich muss einfach weg, gehe und wollte dann noch so eine Halbverabschiedung, Halbumarmung, Halb, ich gehe jetzt, ne, ganz unangenehm und sie guckt mich nur so völlig unverständlich an und hä und was und ich gehe direkt und es war so unangenehm, also dieses Treffen, ich hab noch nie mit jemandem, das verkorkneste Treffen ever, ich hab mich noch nie mit jemandem so schlecht connected wie mit dieser Person und es tut mir echt leid, weil ich glaube, wir hätten es echt ganz gut verstehen können, aber es ist einfach so, es startet auf dem falschen Fuß, endet auf dem falschen Fuß, also einfach von vorne bis hinten furchtbar und was diese Frau für ein Bild von mir haben muss, also ich weiß es echt nicht, weil das war echt so strange und da hab ich meinen Zug verpasst, ich bin noch mal zurückgefahren, dachte sie ist vielleicht noch Backstage unterwegs, wollte mich noch mal entschuldigen und da war sie auch schon weg und ich hatte keine Chance mehr alles ins rechte Licht zu rücken. Jetzt ist vielleicht die Geschichte ganz offenbar und Joyce, falls du das hören solltest, kannst du vielleicht verstehen, dass es nicht so geplant war und es tut mir leid und ich bewundere dich wirklich, ich find das, was du auf YouTube machst, wirklich grandios, ich verfolge dich schon lange und... Ach komm, ja, so, das war das Podcast, also ein Lobstipp, den müssen wir jetzt nicht geben, wir müssen keine Cross-Pro machen, glaube ich. Oh, hörst du schon die Musik? Hörst du schon die Outro-Musik? Ja, ich höre schon die Musik. Macht's gut. Wir wünschen allen einen guten Rutsch, das ganze Podcast-UFO-Team wünschen einen guten Rutsch. Ja, bis dann, macht's gut. Tschüss, tschüss. Tschüss.
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